Die Hälfte aller jungen Leute, die die Matura schaffen, hat zuvor eine Hauptschule oder Neue Mittelschule besucht. An HTBL, Handelsakademien und Tourismusschulen sind es sogar 70 Prozent. Das zeigen Daten der Statistik Austria.

Die Agenda Austria ist eine wirtschaftsliberale Denkfabrik in Wien. Sie sieht durch diese Zahlen ein altes Klischee widerlegt, wonach Hauptschule keine gute Basis für eine Bildungskarriere seien.

„Diese Schulen sind keine Sackgassen“

Hauptschulen und Neue Mittelschulen seien für Mädchen und Buben alles andere als Sackgassen im Bildungssystem - sondern ein guter Start für weitere Erfolge, sagt Ökonom Fabian Stephany von Agenda Austria: „Wenn man auf der Hauptschule war, kann man danach durchaus die Matura machen und studieren. Ich hatte schon vermutet anhand früherer Recherchen, dass der Schulerfolg von Hauptschülern so gut ist. Dass der Anteil bei den Maturanten so hoch ist, das hätte ich nicht gedacht.“

Schlechter Ruf wegen der Wiener Ergebnisse?

Hauptschulen oder Neue Mittelschulen - wie sie jetzt heißen – seien besser als ihr Ruf, ergänzt Stephany. Vor allem in Salzburg, Oberösterreich, Vorarlberg und Burgenland habe die Hälfte der Maturanten früher eine Neue Mittelschule besucht.

Der schlechte Ruf der Neuen Mittelschulen dürfte vor allem in der Bundeshauptstadt Wien wurzeln, vermutet der Experte. Dort macht nur ein Fünftel der Absolventen später die Matura.

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